Trotz der aktuellen Situation in der Real- und Finanzwirtschaft sowie den hohen Volatilitäten an den Kapitalmärkten, die derzeit noch keine seriöse Einschätzung der realwirtschaftlichen Auswirkungen zulassen, ist es entscheidend, den mittel- bis langfristigen Anlagehorizont nicht aus den Augen zu verlieren. Gerade für Anleger, die einen ordentlichen Ertrag erzielen möchten, bleiben Miet-, Zins- und Dividendenanlagen alternativlos. Aber auch Investoren, die ihr Kapital real erhalten wollen, kommen an Aktien und Alternatives nicht vorbei. Mieten, Zins und Dividenden werden grundsätzlich auch in volatilen Zeiten gezahlt. Sie bilden zudem einen Puffer gegen Kursverluste.
Aktien als wichtiger PortfoliobausteinWer will denn jetzt noch in Aktien investieren?
Abb. 1: Risiken am Aktienmarkt sind nicht konstant, Volatilitätsindex auf den Stoxx 50, Quelle: Bloomberg
Gerade die aktuell stark angestiegenen Risikoprämien können die Grundlage für einen in der Markterholung sich ergebenen überdurchschnittlichen Ertrag legen. Aber ist diese Annahme überhaupt realistisch? Ausgehend von einer mittelfristig anhaltenden Niedrigzinsphase, einem moderaten Inflationsumfeld und positiven Unternehmensgewinnen ergibt sich relativ zu Renten ein mittel- bis langfristig attraktives Niveau für Aktien – und das sogar weltweit.
Abb. 2: Die Bewertung der Aktienmärkte bietet mittel- bis langfristig Chancen
Ist Covid-19 ein Dividenden-Killer?
Traditionell hohe Dividenden zahlen sogenannte Value Titel. Hierzu gehören insbesondere Unternehmen aus dem Energie- und Rohstoffbereich, dem Konsum und der Touristik, aber auch Banken und Versicherungen. Diese zyklischen Unternehmen hängen stark von der Konjunktur ab. Um auch magere Jahre überstehen zu können, müssen die Unternehmen über starke Bilanzen und Geschäftsmodelle verfügen.
Im derzeitigen Shut-down als Folge der Corona-Pandemie überlegen viele Unternehmen, ihre Dividende zu kürzen oder sogar ganz ausfallen zu lassen. Auch wurden geplante Hauptversammlungen zur Genehmigung von Dividendenzahlungen verschoben. Druck auf die Unternehmen kommt von der politischen Seite. Dividenden zahlende Unternehmen soll die finanzielle Unterstützung aus Hilfsprogrammen vorenthalten werden. Liquidität ist insbesondere zu erhalten, um Mitarbeiter und Betriebe zu unterstützen. Zudem fordert der Chefaufseher der Europäischen Zentralbank, dass Banken zum Schutz ihres Eigenkapitals keine Dividenden und Gewinne ausschütten sollten. Die Banken werden dieser Aufforderung wohl folgen.
Es ist anzunehmen, dass es sich nicht nur um temporäre Maßnahmen handelt. Der konjunkturelle Aufschwung befand sich schon vor Covid-19 im weit vorgeschrittenen Stadium und der Aufschwungzyklus wurde insbesondere durch die Niedrigzinsphase um viele Jahre verlängert. Daher haben sich defensive Aktien und der HI-Aktien Low Risk Euroland-Fonds im aktuellen Umfeld relativ zum Gesamtmarkt behaupten können.
In normalen Rezessionen der Vergangenheit wurden Dividenden um rd. 10% gekürzt, während Gewinne um rd. 30% zurückgingen. In der globalen Finanzkrise von 2008/2009 hat fast jedes zweite europäische Unternehmen seine Dividende reduziert – im Durchschnitt um 30%. Aber, auch in wirtschaftlichen Schwächephasen erwirtschaften viele Unternehmen Gewinne und zahlen Dividenden aus. Der historische Durchschnitt liegt bei 3% in Europa. Corona löste also aus, ist aber nicht die Ursache.
Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. So haben Dividendentitel und unser HI-DividendenPlus-Fonds nach Überwinden von Rezessionen sowie in den Jahren nach der Lehman-Pleite und der Euro-Krise enormes Kursaufholpotenzial gezeigt.
Value, Growth oder was?
Value-Aktien notieren auf einem 30-Jahrestiefstand. Sie hinken – nicht erst seit der Corona-Pandemie – den Growth-Aktien aber auch anderen Stilen (Low Risk, Momentum, Quality) weit hinterher. Ein derartiges Missverhältnis gab es selten. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass ein Favoritenwechsel zyklisch stattfindet. Nur sehr wenige Unternehmen, wie z. B. Nestlé und SAP, konnten Wachstum und Rentabilität dauerhaft hochhalten.
Unabhängig von den jeweiligen Stilen gibt es viele Unternehmen mit stabilen Gewinnen, guten Cash-Flows, attraktiven Dividendenrenditen und soliden Geschäftsfeldern. Viele werden zurecht als Alternative zu Anleihen gesehen – die Aussage „Dividende als der neue Zins“ war nicht nur eine Erfindung des Marketings der Fondsindustrie.
Die Gewinner von morgen
„Der intelligente Investor ist ein Realist, der von Pessimisten kauft und an Optimisten verkauft“, sagte schon der legendäre Benjamin Graham. Die Börsen werden in der Nach-Corona-Ära zur Normalität zurückkehren – aber es wird eine neue Normalität sein. In vielen Branchen sind tiefgreifende Veränderungen zu erwarten.
Der Tourismus wird sich in der Intensität und in der Art zu reisen ändern. Dies wird Auswirkungen auf Fluglinien, Reiseveranstalter und Hotels haben. Im Einzelhandel wird das kontaktlose Bezahlen und der Online-Handel noch bedeutender werden. Der Gesundheitssektor wird an Bedeutung gewinnen. Nicht nur in diesem Sektor sind Rückverlagerungen von Produktionskapazitäten aus dem Ausland zu erwarten. Zu den gravierendsten Veränderungen in der Arbeitswelt wird sich nicht nur das Home-Office als Zweitarbeitsplatz etablieren, sondern die Digitalisierung im Bereich von Beruf und Ausbildung wird rasant voranschreiten. Dies alles wird auch die Immobilienmärkte und deren Nutzungsarten beeinflussen.
Entscheidend für den langfristigen Unternehmenserfolg sind eine Vielzahl von Faktoren. Tatsächlich wird es im aktuellen Umfeld zu einer Bereinigung des Marktes in bestimmten Bereichen kommen. So werden insbesondere finanzschwache Unternehmen ohne ein ausreichendes Geschäftsmodell zu den Verlierern zählen, während innovative kleine Unternehmen von der Marktentwicklung profitieren. Zudem werden sich „Platzhirsche“ etablieren. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit wird nochmals eine zusätzliche Bedeutung bekommen – sowohl im realen Leben, aber insbesondere auch bei Anlageentscheidungen.
Abb. 3: Faktoren der HI-Sustainable Multi Faktor Aktien Euroland-Strategie
Wer jetzt in Aktien investieren will, sollte dies vor allem ausgewogen tun. Ob die Faktoren Value, Quality, Momentum oder Low Risk zu präferieren sind, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen. Eine umfassende Stildiversifikation bietet unser breit diversifizierter HI-Sustainable Multi Faktor Aktien Euroland-Fonds. Eine Multi Faktor-Strategie sollten jene Anleger präferieren, welche die derzeitige Krise als Chance erkennen und die Grundlage für den langfristigen Erfolg legen möchten. Die Aktienanlage bleibt ein wichtiger Portfoliobaustein – jetzt!
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Aufgrund seiner Zusammensetzung kann der Fonds eine erhöhte Volatilität aufweisen, d.h. der Anteilpreis kann auch innerhalb kurzer Zeiträume erheblichen Schwankungen nach oben und nach unten unterworfen sein.