Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Sie etwas und ggf. was Sie selbst gegen die Klimaerwärmung tun können? Haben vielleicht Ihre Kinder freitags die Schule sausen lassen, um an einer Fridays-for-Future-Demonstration teilzunehmen? Waren Sie in letzter Zeit häufiger mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem Auto unterwegs oder haben Sie bereits den CO2-Ausstoß Ihrer letzten Flugreise kompensiert?
Neues Berichtskompendium im eReportingAlles im grünen Bereich?
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Es ist eines der großen Themen unserer Zeit. Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der vergangenen Jahre. Egal, ob im Supermarkt oder bei der Kapitalanlage, an der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit kommt aktuell kaum jemand vorbei. Die Berichterstattung sowie die politische Diskussion über Nachhaltigkeit – auch und in zunehmendem Maße – in der Finanzbranche haben in den letzten Jahren merklich zugenommen. Mit der Ankündigung des EU-Aktionsplans für Sustainable Finance im März 2018 hat die Europäische Union klar gemacht, dass dem Finanzsystem dabei eine Schlüsselrolle zukommt. Als Finanzier unterstützt die Finanzbranche schließlich wirtschaftliche Tätigkeiten und finanziert damit deren Investitionsentscheidungen. Ziel des Aktionsplans ist es,
- die Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen umzulenken, um ein nachhaltiges und integratives Wachstum zu erreichen;
- finanzielle Risiken, die sich aus dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit, der Umweltzerstörung und sozialen Problemen ergeben, zu bewältigen;
- Transparenz und Langfristigkeit in der Finanz- und Wirtschaftstätigkeit zu fördern (vgl. Mitteilung der EU Kommission, 2018).
Was letztlich Nachhaltigkeit umfasst, ist – bisher – im Detail allerdings weder einheitlich noch gesetzlich oder regulatorisch verankert. Der Begriff „nachhaltiges Finanzwesen“ verweist zumeist auf die Berücksichtigung umweltrelevanter und sozialer Erwägungen bei Investitionsentscheidungen. Dabei werden unter Nachhaltigkeit oft die drei Themenbereiche Environment, Social und Governance (kurz ESG) verstanden. Auf Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Umweltbezogene Aspekte beziehen sich zumeist auf den Energie- und Rohstoffverbrauch und zielen vornehmlich auf die Anpassung an den Klimawandel bzw. die Abschwächung von dessen Folgen. Zu den sozialen Kriterien gehören Aspekte wie Ungleichheit und Teilhabe, Arbeitsbedingungen aber auch der Umgang mit Mitarbeitern und Zulieferern. Unternehmensführung beschäftigt sich mit Managementstrukturen, dem Schutz von Aktionären und Stakeholdern, aber auch mit dem Verhältnis zu den Mitarbeitern.
Nachhaltigkeit geht aber weiter als die Beschäftigung mit den drei Buchstaben E, S und G. So werden darüber hinaus sogenannte Kontroversen analysiert und diese nach ihrem Schweregrad unterschieden. Eine schwere Kontroverse ist beispielsweise festzustellen, wenn in gravierender Weise gegen internationale Normen, z. B. bei Menschenrechten oder Korruption, verstoßen wird oder ein Unternehmen schwerwiegenden Schadensersatzforderungen aus Betrugsfällen oder anderen Versäumnissen ausgesetzt ist. Auch die Geschäftsfeldanalyse ist ein Element eines Nachhaltigkeitsreportings. Dabei geht es vornehmlich um die Fragestellung, in welchen wertebehafteten Geschäftsfeldern ein Unternehmen wirkt, also ob es beispielsweise in Bereichen wie Alkohol, Tabak, Glücksspiel bis hin zu geächteten Waffen u.v.m. engagiert ist. Neben der Schaffung von Transparenz im Reporting können Geschäftsfelder von uns individuell an die Kundenanforderungen sogar dahingehend geprüft werden, ob die Gesellschaft z.B. in der Herstellung oder im Vertrieb tätig ist und wie hoch der Anteil am Gesamtumsatz ausfällt. Damit ist es möglich, auch individuelle Anlegerpräferenzen im Bereich Geschäftsfelderanalyse zu berücksichtigen.
Nicht zuletzt fällt im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit häufig der Begriff CO2-Ausstoß oder CO2-Fußabdruck. Das ist nachvollziehbar, da das Thema Klimawandel nicht zuletzt medial aktuell den Themenbereich dominiert.
Grundlegendes
Vor diesem Hintergrund hat auch die Nachfrage nach einem Nachhaltigkeitsreporting in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Während anfangs zumeist Fragen im Raum standen, wie die Kapitalanlagen im Hinblick auf ESG-Kriterien positioniert sind, gehen Anleger inzwischen verstärkt dazu über, Nachhaltigkeitsaspekte aktiv in ihre Fonds in Form von Emittentenausschusslisten oder mit dezidierten Vorgaben in ihren Anlagerichtlinien zu integrieren. Für viele Anleger ist es deshalb von besonderer Wichtigkeit, die gestellten Rahmenbedingungen durch ein entsprechendes Reporting nicht nur sichtbar zu machen, sondern diese auch für interne und externe Zwecke transparent zu dokumentieren.
Wir als besonders kundenorientierte KVG haben deshalb mit viel Energie ein neues, umfassendes Nachhaltigkeitsreporting für unsere Anleger entwickelt. Mit aktuell fünf Berichten zum Thema Nachhaltigkeit möchten wir Sie dabei unterstützen und Ihnen die Möglichkeit einer umfangreichen Berichterstattung Ihrer Kapitalanlagen rund um dieses Thema bieten. Nachhaltigkeit entwickelt sich zunehmend auch zu einem Erfolgsfaktor für die sensibilisierte Öffentlichkeit und damit geht gleichzeitig auch eine gesteigerte Erwartungshaltung einher, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Nicht zuletzt sind Nachhaltigkeitsberichterstattung und/oder Berichtspflichten mit Mehraufwand verbunden. Dabei ist vor allem Transparenz ein erster Schritt.
Mit Erscheinen dieses Newsletters werden im eReporting der Helaba Invest insgesamt fünf Berichte rund um das Thema Nachhaltigkeit angeboten. Damit die Informationen optimal für unsere Kunden nachvollziehbar sind, haben wir umfangreiche Factsheets im eReporting an gewohnter Stelle platziert. Diese erleichtern Ihnen ein grundsätzliches Einlesen in die Thematik und liefern wertvolle Hintergrundinformationen zum Verständnis und zur Berechnung der Nachhaltigkeitsberichte.
Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen möchten oder sich für ein Nachhaltigkeitsreporting Ihrer Kapitalanlagen interessieren, sprechen Sie uns oder Ihren Kundenbetreuer an. Wir bieten Ihnen verschiedene ESG-Reporting-Berichte an. Diese können Sie bedarfsgerecht zu individuellen Paketen zusammenstellen. Gerne schalten wir Sie nach Rücksprache für den regelmäßigen Bezug einzelner oder aller Bausteine frei.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Auszüge aus dem neuen Berichtskompendium. Genauere Informationen zu den Daten ganz allgemein sowie zur Berechnung und Darstellung finden Sie im eReporting in den Factsheets. Diese sind frei verfügbar und bieten damit unabhängig vom kostenpflichtigen Bezug der Nachhaltigkeitsreports eine grundlegende Einführung in das Thema.
Die Bausteine
Die Berichte „ESG-Score“ und „ESG-Rating“ bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Kapitalanlagen hinsichtlich eben dieser Aspekte zu analysieren. Die Schwerpunkte dieser Berichtsbausteine bilden entsprechend die Bereiche Environment, Social und Governance. Auf mehreren Seiten finden Sie detaillierte Beiträge und Analysen nach Sektoren sowie Auszüge an ESG-Informationen auf Emittentenebene.
Abb. 1: Auszug aus dem Bericht ESG-Score
Abb. 2: Auszug aus dem Bericht ESG-Score
Der Bericht „ESG-Kontroversen“ befasst sich inhaltlich mit Verstößen gegen nationale und internationale Gesetze, Regulierungen und oder allgemein akzeptierte Normen, Prinzipien und Konventionen und ist damit ebenfalls ein sehr wichtiges Element des Nachhaltigkeitsreportings.
Abb. 3: Auszug aus dem Bericht ESG-Kontroversen
Auf den Seiten des Berichts „Business Involvement Screening Research (BISR)“ geht es schwerpunktmäßig um die Analyse von Geschäftsfeldern, in denen Unternehmen operieren. Der Bericht bietet auf insgesamt drei Seiten einen Überblick über die Beteiligung an ausgewählten kontroversen Geschäftsfeldern sowie Hinweise zu einzelnen Emittenten.
Abb. 4: Auszug aus dem Bericht Business Involvement Screening Research (BISR)
Der fünfte Bericht „ESG-Carbon“ bietet die Möglichkeit, Fondseinheiten hinsichtlich ihrer CO2-Intensität zu analysieren. Neben einer Kennzahl auf Fondsebene liefert der Bericht detaillierte Daten zu Sektoren und deren Beiträge und weist die Daten einzelner Emittenten mit besonders hoher und niedriger CO2-Intensität aus.
Abb. 5: Auszug aus dem Bericht ESG-Carbon
Haben wir nachhaltig Ihr Interesse geweckt?
Für die Zukunft sind wir davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit noch sehr lange ein bestimmender Treiber in der Kapitalanlage darstellen wird. Dafür sprechen insbesondere drei Gründe. Erstens ist es angesichts sichtbarer (Klima-)Auswirkungen wahrscheinlich, dass sich Anleger dem Thema zunehmend aus Überzeugung widmen werden. Zweitens wird das öffentliche Interesse hoch bleiben und damit zumindest indirekt Druck auf Staaten und Unternehmen, sowohl aus dem Industrie- als auch aus dem Finanzbereich, erzeugen. Der dritte und am meisten verpflichtende Grund wird die Regulatorik sein, die zunehmend Vorgaben erzeugen wird, die unbedingt einzuhalten sind.
Konnten wir Sie neugierig machen? Wenn Sie mehr zu unserem Nachhaltigkeitsreporting aber auch zu unserem Beratungs- und Produktspektrum wissen möchten, sprechen Sie die Abteilung Reporting (Hotline: (069) 299 70 600 bzw. Email: eReporting@helaba-invest.de) oder Ihren persönlichen Kundenbetreuer gerne an.