Als großer und verantwortungsvoller Investor wollen wir nicht nur passiver Anteilseigner von Unternehmen sein, sondern auch aktiv Einfluss auf diese Unternehmen ausüben. Dies umfasst sowohl den bewussten, konstruktiven und zielorientierten Dialog mit Unternehmen (Engagement) als auch die Stimmrechtsausübung auf Hauptversammlungen. Ziel unserer Active Ownership ist es, positive Veränderungen in den Unternehmen herbeizuführen, die langfristige Wertschöpfung und eine nachhaltige Unternehmensführung fördern.
„Unsere Aufgabe als Assetmanager ist es, finanzielle Werte für unsere Klienten zu schaffen und zu schützen. Dies kann nur gelingen, indem wir eine langfristige, ganzheitliche Perspektive einnehmen. Denn wie groß ist mein finanzieller Mehrwert, wenn dieser zulasten der Umwelt oder Menschen entsteht?“
„Wir verstehen es als unsere Pflicht, unsere Nähe zu den Unternehmen zu nutzen, um auf Missstände hinzuweisen und gemeinsam auf Verbesserungen hinzuarbeiten.“
„Über den gemeinsamen Dialog können wir herausfinden, wie ernst es den Unternehmen tatsächlich mit der Behebung
der Missstände ist.“
Engagement – unser Dialog mit Unternehmen
Als Unterzeichner der internationalen Grundsätze für verantwortliches Investieren (UN Principles for Responsible Investment, UN PRI) haben wir uns freiwillig dazu verpflichtet, den Dialog mit Unternehmen zu suchen und ESG-Aspekte in unserem Engagement zu berücksichtigen. Dabei setzen wir neben ISS ESG als externen Partner auch auf unseren hauseigenen Engagement-Ansatz.
Unsere Engagement-Aktivitäten – Allgemeine Prinzipien
Bei unseren Engagement-Aktivitäten konzentrieren wir uns auf die Einhaltung der folgenden Grundsätze und Leitlinien, die im Einklang mit dem normbasierten Engagement-Programm von ISS ESG stehen:
- Prinzipien des UN Global Compact
- Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
- Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation der UN (International Labour Organization, ILO)
- OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
- UN Sustainable Development Goals (SDGs)
Unsere Prioritäten beim Engagement
Ziele unserer Engagement-Aktivitäten
Durch unsere Engagement-Aktivitäten leisten wir einen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele und reduzieren die Klimarisiken in Ihrem Portfolio. Indem wir auf die Einhaltung internationaler Standards hinwirken, trägt Helaba Invest, in Kooperation mit ISS ESG, zur Einhaltung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten sowie zur Schaffung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen bei. Übergeordnetes Ziel unserer Engagement-Aktivitäten ist die Sicherung bzw. Steigerung des Shareholder Value im Interesse unserer Kunden und der Gesellschaft insgesamt.
Unser Engagement-Prozess
Was löst ein Engagement aus?
- Auffälligkeiten innerhalb unserer vier Engagement-Prioritäten
- Verstöße gegen anerkannte internationale Standards (auch via ISS) oder gegen unsere ESG-Investment-Policy bzw. das Sustainable Investment Framework der Helaba
- Verschlechterung bestimmter Umwelt KPIs (insb. CO2-Emissionen)
- Kontroverse Berichterstattung
Welche Daten ziehen wir heran?
- Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen
- ESG-Daten (u.a. CO2-Emissionen) und -berichte
- Mediale Berichte
Die Erkenntnisse aus den geführten Dialogen fließen in unsere individuelle Risikobeurteilung der Emittenten ein. Dies kann die Gewichtungsempfehlungen insbesondere in nachhaltigkeitsbezogenen Fonds beeinflussen. In letzter Instanz ist auch ein Ausschluss aus dem investierbaren Universum möglich.
Eine ausführliche Beschreibung des Engagement-Prozesses finden Sie im Sustainable Investment Framework der Helaba.
Engagement-Resultate
Helaba Invest und ISS ESG konnten sich erfolgreich für die Implementierung wirkungsvoller Klimastrategien und -ziele einsetzen und Unternehmen im Hinblick auf kontroverse Geschäftsfelder sowie deren Auswirkungen sensibilisieren. Zudem wurde auf die Integrationsmöglichkeiten grüner Finanzinstrumente in die Kapitalstruktur aufmerksam gemacht.
Stimmrechtsausübung
Als Kapitalanlagegesellschaft vertreten wir die Interessen und Stimmrechte unserer Anleger gegenüber Aktiengesellschaften. Bei der Stimmrechtsausübung handeln wir ausschließlich im Interesse der Anleger des jeweiligen Investmentvermögens. Stimmrechte für alle börsennotierte Aktiengesellschaften werden durch die Mandatierung der ISS Europe Ltd. (Institutional Shareholder Services) ausgeübt.
Weitere Informationen zu unserer Stimmrechtsausübung finden Sie im Sustainable Investment Framework der Helaba und hier.
Wissen entscheidet.
Gleichgewichtszins – Zwischen Pflichtübung und Richtschnur für die Zinspolitik
Die EZB hat begonnen, die Zinsen zu senken. Viele Marktteilnehmer fragen sich nun, wie weit sie die Zinsen senken wird bzw. kann. Zur Beantwortung dieser Frage gilt es zwei wesentliche Aspekte zu beleuchten: Was sagt die Theorie und was erscheint derzeit realistisch möglich zu sein?
In der Theorie spielt der Gleichgewichtszins, auch neutraler Zins genannt, schon seit über 100 Jahren eine wichtige Rolle. Definitorisch ist es der reale Zinssatz, bei dem die Wirtschaft um Potenzial wächst, Investitionen und Sparen ausgeglichen sind und die Inflation stabil ist. Das sind mithin die Grundüberlegungen für die Zinspolitik einer Notenbank, quasi die DNA heutiger Zentralbanken. Die Notenbanken steuern kurzfristige Zinssätze, die direkt auf das Geldmarktumfeld wirken und so Wirtschaft und Inflation beeinflussen. Die Schwierigkeit des neutralen Zinssatzes ist, dass man ihn nicht direkt ablesen kann. Man versucht, ihn aus den aktuellen wirtschaftlichen Rahmendaten und den zugehörigen Erwartungen mithilfe komplexer Modelle zu schätzen. Je nach verwendetem Verfahren variieren die Ergebnisse erheblich. Auch ist dieser Zinssatz keiner, der direkt für den heutigen Zeitpunkt gilt, sondern eher auf mehrere Jahre zu betrachten ist.
Interview mit Olaf Tecklenburg – Es ist Halbzeit!
𝗛𝗮𝗹𝗯𝘇𝗲𝗶𝘁! Nicht nur das Börsenjahr 2024 ist halb rum, sondern auch die Fußball-EM geht in die 2. Halbzeit. Im Interview zieht Olaf Tecklenburg Halbzeitbilanz und geht u. a. auf die folgenden Fragen ein: Wie ist der Zinssenkungsschritt der EZB zu bewerten? Was können wir von der FED in diesem Jahr noch erwarten? Wie schätzt er das aktuelle Inflationsniveau ein? Welche Anlagechancen bietet das aktuelle Marktumfeld für institutionelle Investoren? Mit Blick auf das politische Umfeld in Frankreich und den USA: Welche Auswirkungen werden die Wahlen auf die Kapitalmärkte und damit auf das Asset Management haben?
Interview mit Bettina Siegel: Immobilien Co-Investments in der Region Asien-Pazifik
Die Herausforderungen auf den Immobilienmärkten sind vielfältig: gestiegene Zinsen, veränderte Arbeitswelten und politische Konflikte beeinflussen Entscheidungen. Doch der Gegenwind nimmt ab, und Chancen rücken wieder ins Licht. Institutionelle Investoren setzen daher vermehrt auf globale Immobilienstrategien, um zu diversifizieren und von regionalen Momenta zu profitieren. Besonders der asiatische Raum gewinnt hierbei an Bedeutung.
Investments in die Immobilienmärkte Asiens können eine gute Möglichkeit darstellen, von den dortigen Wachstumschancen zu profitieren und gleichzeitig Diversifikation von Real-Estate-Portfolios beizutragen. Denn die asiatischen Core Märkte sind einerseits über die Akteure sowie den Personen-, Güter- und Kapitalverkehr eng miteinander verwoben, andererseits sind sie sehr heterogen und werden in ihrer Entwicklung von ganz verschiedenen Faktoren bestimmt. Ein genauerer Blick zeigt beispielsweise ein dynamisches Wachstum in Singapur und Australien, während Japan und Südkorea mit einem Bevölkerungsrückgang konfrontiert sind. Diese Diversität bietet institutionellen Anlegern neue Möglichkeiten für Investitionen.