veröffentlicht am 6. Oktober 2021 in der Verlagsbeilage “Institutionelle Kapitalanlage” der Börsen-Zeitung
Die deutlichen USD-Wechselkursschwankungen seit Beginn der Corona-Krise haben eindrucksvoll gezeigt, welche Volatilität ein offenes Währungsexposure ins Portfolio bringen kann. Im Worst-Case entfallen diversifizierende Effekte nahezu vollständig und die Währung bewegt sich im Gleichlauf mit einer negativen Assetpreisentwicklung.
Eine vollständige Immunisierung von Währungsrisiken löst dieses Problem allerdings nur auf den ersten Blick, denn sie ist meist mit hohen Sicherungskosten verbunden. Investoren sollten die offene Fremdwährungsquote daher möglichst so austarieren, dass eine bestmögliche Balance zwischen positiven Korrelationseffekten und niedrigen Sicherungskosten erreicht wird.
Ein aktives Währungsmanagement mit einer dynamischen Steuerung des Exposures schafft eine hohe Partizipation an einer positiven Währungsentwicklung. In Phasen fallender Währungskurse greift hingegen die Sicherung und sorgt für eine Reduzierung der Währungsrisiken. Im Ergebnis lässt sich damit eine Währungssicherung deutlich kosteneffizienter realisieren als eine Vollsicherung über Devisentermingeschäfte oder FX-Optionen.
Im Ansatz der Helaba Invest für ein aktives Währungsmanagement erzeugen mathematisch-statistische Verfahren täglich Handelssignale, die sich sowohl auf Fundamentaldaten als auch auf die Kursentwicklung und das Markt-Sentiment stützen. Das Setup lässt sich dabei an individuelle Kundenvorgaben anpassen: Bei einer chancenorientierten Ausrichtung des Overlays liegt die Zielsetzung in der Outperformance gegenüber der 100% offenen Währung, in der konservativen Variante liegt die Zielsetzung in der effizienteren Absicherung im Vergleich zu einer permanenten Vollsicherung (12-Mo-Forward) des Währungsrisikos. Ähnlich einer Put-Option schafft ein dynamisches FX-Overlay ein asymmetrisches Auszahlungsprofil. Die Absicherung nach unten sowie die Partizipation nach oben lassen sich allerdings über ein Overlay deutlich flexibler und effizienter darstellen als über eine FX-Option.
Prognosen der Wechselkursentwicklungen zählen im Allgemeinen zu den schwierigsten Marktprognosen. Daher ist es essenziell, die Prognose einer zukünftigen Währungsentwicklung möglichst breit aufzustellen und nicht nur von einigen wenigen Faktoren abhängig zu machen. Die berechneten Sicherungsquoten sollten auf einer breit diversifizierten und ökonomisch fundierten Multi-Modell-Architektur basieren. Zielsetzung einer Strategie sollte es sein, die Wahrscheinlichkeit künftiger Kursentwicklungen für unterschiedliche Betrachtungszeiträume zu prognostizieren und daraus täglich die optimale Sicherungsquote zu ermitteln. Im Ansatz der Helaba Invest kommen dabei mehr als 50 unterschiedliche Modelle auf Basis verschiedener mathematischer und ökonomischer Ansätze zum Einsatz.