Trotz Schlechtwetterlage Ruhe bewahren und weiter laufen
19.09.2024

Trotz Schlechtwetterlage – Ruhe bewahren und weiterlaufen

Ein ereignisreicher Sommer liegt hinter uns. Nicht nur sportliche Höhepunkte im Rahmen der Fußball-EM in Deutschland oder der Olympischen Spiele in Paris ließen das sonst übliche Sommerloch ausbleiben, sondern auch der Finanzsektor lieferte die ein oder andere Schlagzeile. Spätestens als am 5. August der japanische Nikkei-Index um 12,4% einbrach und damit den höchsten Tagesverlust seit 1987 erlitt, war es an den Kapitalmärkten mit der Sommerruhe vorbei. Schnell waren in der Finanzwelt auch die Gründe für dieses Börsenbeben gefunden: eine nahende U.S.-Rezession, ein völlig überhitzter U.S.-Technologiesektor, eine eskalierende geopolitische Lage, u.v.m. würden nicht nur das Ende des Yen Carry-Trades bedeuten, sondern könnten auch das Risiko eines „geldpolitischen Unfalls“ herbeiführen.

Trotz Schlechtwetterlage Ruhe bewahren und weiter laufen

Welche Kombination an Einflussfaktoren auch immer zu diesem Tages-Crash Anfang August geführt hat, eines dürfte feststehen: Die anstehenden Börsenwochen werden nicht ganz so ruhig verlaufen wie die erste Jahreshälfte 2024. Denn dem KI-Börsenturbo, der unser Basisszenario „Marathon“ immer wieder mit Sprint-Elementen versorgt hat, scheint so langsam die Puste auszugehen. Auch die Aussicht auf Zinssenkungen scheint kaum noch die Belastung der Börsen durch das anhaltend schwache Wachstumsumfeld kaschieren zu können. Mithin könnte der Marathon in den kommenden Wochen zumindest etappenweise zum Hindernislauf werden.

In der vorliegenden Ausgabe unserer Publikation werden wir nicht nur auf die möglichen Störfaktoren für das Kapitalmarktgeschehen eingehen, sondern auch die Chancen für die jeweiligen Assetklassen beleuchten. Denn allen konjunkturellen Unkenrufen zum Trotz weisen die meisten institutionellen Fonds bis dato eine gute bis sehr gute Wertentwicklung auf, was nicht zuletzt auch damit zusammenhängt, dass die Robustheit der Portfolios nach dem Inflations- bzw. Zinsschock des Jahres 2022 deutlich gestiegen ist. Denn ein hoher laufender Ertrag und ein wieder günstigeres Korrelationsverhalten zwischen weniger risikobehafteten und risikobehafteten Anlagen ermöglicht mittlerweile wieder den Aufbau von Risikopuffern und sorgt über ein besseres gegenläufiges Kursverhalten zwischen den Anlageklassen auch für mehr Stabilität.

Schließlich haben wir auch wieder zwei spannende Sonderthemen vorbereitet, die über das aktuelle Tagesgeschehen an den Kapitalmärkten hinausgehen. So wird Herr Dr. Thiem in seinem Artikel „Die G7 im Schuldensumpf“ der Frage nachgehen, was die zunehmende Staatsverschuldung perspektivisch für die Kapitalanlage bedeutet. Herr Glöckner und Herr Justen wenden sich mit der Assetklasse Corporate Private Debt dem illiquiden Anlageuniversum zu und zeigen auf, warum diese Form der Kreditfinanzierung nicht nur für Unternehmen interessant ist, sondern vor allem auch für institutionelle Investoren eine attraktive Investitionsalternative darstellt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wie immer nicht nur viel Spaß beim Lesen, sondern auch den notwendigen Erkenntnisgewinn für Ihre künftigen Investmententscheidungen.

Ihr
Olaf Tecklenburg

Wissen entscheidet.

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